20 000 im Berg
Vom 2. September bis 2. Oktober 2006 fanden die Aktionstage im Sonnenbergtunnel statt.
Seit November 2006 führt «unterirdisch Überleben» das Projekt weiter. Führungen können auf der Plattform gebucht werden:
Im Jahr 2011 wurde die Tunnelröhren renoviert. Dabei konnte im östlichen Autobahntunnel die Beschriftung «20 000 im Berg» drei Mal angebracht werden.
Projektbeschrieb
Einst weltgrösster Zivilschutzbunker im Sonnenberg
Durch den Sonnenberg führen zwei Tunnel der Schweizer Autobahn A2. Sie verbinden die Anschlüsse im Norden Luzern-Zentrum und im Süden Kriens. Quer auf den 1, 5 Kilometer langen Röhren steht mitten im Berg ein siebenstöckiges Hochhaus (Kaverne). Die beiden Tunnel und die Kaverne bildeten seit 1976 bis zur «Redimensionierung» im Jahr 2006 eine der grössten Zivilschutzanlagen der Welt.
1976 wurde die Zivilschutzanlage mitten in der Stadt im Luzerner Sonnenberg eingeweiht. Diese sollte im «Ernstfall», im Fall eines Krieges oder Atomkatastrophe, für 20 000 Personen für zwei Wochen lang Schutz bieten. Vom 24. bis 29. September 1976 besuchten mehr als 75 000 Personen an den Tagen der offenen Türe die Anlagen, begleitet von einem weltweiten medialen Interesse.
1987 wurde die Anlage im Rahmen der «Übung Ameise» erstmals mit geschlossenen Autobahntunnels getestet. Das spektakuläre Ereignis war das langsame Schliessen der Bunkertore.
Das Schweizer Fernsehen berichtete:
Monster-Zeugnis des Kalten Kriegs
Im Jahr 2006, in Erinnerung an die Eröffnung vor 30 Jahren und während der geplanten «Redimensionierung» realisierte unser Büro mit einer ad hoc Organisation unter der Leitung von Melchior Bendel und mehr als 30 Jugendlichen einen Monat lang Führungen in der Monsteranlage. Vom 2. September bis 2. Oktober 2006 besuchten mehr als 7500 Personen die Angebote der Aktionstage. Ein Highlight war die Sperrung der östlichen Autobahnröhre in der Nacht vom 2. auf den 3. September.
Das Schweizer Fernsehen berichtete:
Anschliessend an diese Aktionstage übergab unser Büro das gesamte Projekt in der Kaverne an Andrea Huwiler von «Unterirdisch überleben».
Bildnachweise
Abb. 1:
Markierungeng 20 000 Striche in der Zivilschutzanlage, Jürg Stadelmann, 2011.
Abb. 2:
Frontseite der Broschüre, Stadelmann Jürg, Keller Irene, Ritter Eveline, Huber Cécile, 20 000 in den Berg. Unterirdisch überleben. Eine Dokumentation zu den Aktionstagen im Luzerner Sonnenberg, Luzern 2006.
Abb. 3:
Modell der Zivilschutzanlage um die Tunnel, Privatarchiv Stadelmann.
Abb. 4:
Schriftzug im Sonnenbergtunnel, Jürg Stadelmann, 2011.